Seit Herbst 2015 hat das Dokan Lauda sein erstes Mitglied, das als Flüchtling nach Deutschland kam. Ako Ahmed, so sein Name, musste aus seiner Heimat, dem Irak, fliehen und ist nun in der Flüchtlingsunterkunft in Gerlachsheim untergebracht, wo er sich mit weiteren Leidensgenossen ein kleines Zimmer teilt. Grund für seine Flucht ist die Tatsache, dass seine Heimatstadt Sulaymaniyah dem Eroberungszug des IS 2014 zum Opfer gefallen war und somit die gesamte Region in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde. Zuvor hatte Ako einen gut gehenden kleinen Laden betrieben, musste aber aufgrund tagtäglicher bewaffneter Auseinandersetzungen die Flucht ergreifen und somit die Großstadt, die mehr als 1,5 Millionen Einwohner zählt, verlassen.
In Deutschland angekommen, dauerte es nicht lange, dass Ako nach einem Karate-Dojo fragte um seiner großen Leidenschaft, dem Shotokan Karate, nachgehen zu können. Vermittelt wurde er an das Dokan Lauda, wo er mit offenen Armen aufgenommen wurde. Die Tatsache, dass er so gut wie kein Deutsch spricht, konnte die Integration in unseren Trainingsbetrieb nicht verhindern. Schließlich sind sämtliche Techniken und Kommandos auf Japanisch und somit weiß Ako immer, woraus die jeweils nächste Trainingsaufgabe besteht. Der einzige Knackpunkt ist, dass er auf deutsch gehaltene Erklärungen nicht verstehen kann aber da die Trainer sämtliche Übungen auch selbst vorführen, fällt es ihm leicht, durch bloßes Beobachten der Bewegungen das Trainingsziel zu erkennen.
Ako erweist sich als ein sehr fleißiger Karateka und trainiert in der Regel an allen drei möglichen Trainingstagen, die vom Dokan Lauda angeboten werden. Obwohl er bereits als Schwarzgurtträger zu uns gestoßen ist, versucht er ständig seine Techniken zu verbessern und eine Weiterentwicklung, seit er hier trainiert, ist deutlich zu erkennen. Wenn er nicht trainiert, besucht er eine Schule um Deutsch zu lernen und erledigt in der Zeit dazwischen regelmäßig kleinere Auftragsarbeiten.
Das Dokan Lauda ist überaus glücklich, dass Karate die Grundlage für eine erfolgreiche Integration eines Flüchtlings darstellt und das nicht nur im sportlichen sondern auf im sozialen Bereich, denn Ako nimmt auch an den vom Verein gebotenen Veranstaltungen außerhalb des Trainings teil. Wir erleben ihn als äußerst freundlichen und offenen Menschen und sind sehr stolz, dass er ein Teil unser Gemeinschaft geworden ist.